Wir feiern hundert Jahre lebendige Geschichte der Pharmazie jener Stadt, in der alles seinen Anfang nahm – Innsbruck, 2. bis 5. September 2026
Ein Jahrhundert wird gefeiert: Die Gründung und das Vermächtnis der Internationalen Gesellschaft für die Geschichte der Pharmazie
2.-5. September, 2026 | Innsbruck, Österreich
Der historische Geburtsort unserer Gesellschaft ist Innsbruck in Tirol. Genau hier, am 18. August 1926, kam es zu einem ganz besonderen, wegweisenden Moment: Der österreichische Pharmazeut Ludwig Winkler gründete gemeinsam mit Fritz Ferchl (Deutschland), Georg Urdang (Deutschland), Walther Zimmermann (Deutschland) und Otto Raubenheimer (USA) die „Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie“.
Die Rolle von Ludwig Winkler war von Beginn an federführend und zentral. Als maßgeblicher Initiator und erster Vorsitzender der Gesellschaft gab der Innsbrucker entscheidende erste Impulse und eine klare Richtung vor. Sein Engagement war maßgeblich dafür, die Gesellschaft in ihrer Tiroler Heimat zu etablieren.
Beflügelt von ihrer in Innsbruck geborenen Vision, wuchs die Gesellschaft rasch. Die 1927 ins Leben gerufene Fachzeitschrift „Die Vorträge der Hauptversammlung der Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie“ zog innerhalb von nur drei Jahren Pharmazeuten aus 17 Nationen an. Dieses bemerkenswerte Wachstum führte dazu, dass die Hauptversammlung von 1929 die internationale Ausrichtung offiziell verankerte.
Die Gesellschaft meisterte die Herausforderungen der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs und fand 1949 zu ihrem heutigen Namen: die Internationale Gesellschaft für die Geschichte der Pharmazie (IGGP). Ihre Struktur entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten weiter, bis sie sich 1999 zu einem Verbund nationaler Gesellschaften formierte.
Diese Hundertjahrfeier in Innsbruck hat eine zutiefst persönliche Bedeutung. Die Idee für diesen wegweisenden 100-Jahr-Kongress, an den Geburtsort der Gesellschaft zurückzukehren, stammte von Ludwig Winklers Enkel. Es ist zutiefst bedauerlich, dass er viel zu früh verstorben ist, um seine Vision verwirklicht zu sehen.
Die Österreichische Gesellschaft für die Geschichte der Pharmazie ist daher zutiefst geehrt und freut sich sehr, das besondere Privileg zu haben, die Hundertjahrfeier in Innsbruck auszurichten. Wir erfüllen dieses Vermächtnis und feiern ein Jahrhundert internationaler Wissenschaftsgeschichte der Pharmazie dort, wo alles begonnen hat.


Ludwig Winkler
Ein Visionär für die Pharmaziegeschichte und der IGGP
Ludwig Winkler, 1873 in Innsbruck in die jahrhundertealte Apotheker-Dynastie Winkler hineingeboren, wurde zur zentralen Triebfeder der Internationalen Gesellschaft für die Geschichte der Pharmazie (IGGP). Als Besitzer der historischen Winkler'schen Stadtapotheke und Privatdozent an der Universität Innsbruck war seine Hingabe für das Fach tief verwurzelt.
Sein größter Verdienst war die Gründung der „Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie“ am 18. August 1926 in Hall in Tirol, unweit von Innsbruck. Winkler lud persönlich führende internationale Wissenschaftler ein und amtierte als deren erster Vorsitzender. So verankerte er die Rolle Tirols als Geburtsstätte der Gesellschaft und prägte von seinem Innsbrucker Wirkungsort aus maßgeblich deren frühe Ausrichtung.
Winkler war entscheidend an der akademischen Etablierung der Pharmaziegeschichte beteiligt. 1923 wurde er an der Universität Innsbruck zum Dozenten für das neue Fachgebiet ernannt, 1927 habilitierte er und unterrichtete auch in pharmazeutischer Zubereitung. Er förderte die Wissenschaft aktiv, indem er unter anderem die Dissertation des Mitbegründers Fritz Ferchl betreute.
Aus Leidenschaft für die Bewahrung des Kulturguts legte er eine umfangreiche pharmazeutische Fachbibliothek und eine bedeutende Sammlung historischer Apotheksobjekte aus dem Familienbesitz an. Für die Einrichtung eines Apothekenmuseums wurde ihm 1926 der Goldene Ehrenring des Deutschen Museums verliehen, 1928 die Ehrenmitgliedschaft der Universität Innsbruck.
Seine grundlegende Führung aus Innsbruck heraus ermöglichte die Entwicklung der Gesellschaft zur heutigen IGGP, was die Rückkehr zu ihren Ursprüngen zu diesem Jubiläum so bedeutsam macht. Die Österreichische Gesellschaft für die Geschichte der Pharmazie fühlt sich zutiefst geehrt, die Feierlichkeiten dort ausrichten zu dürfen, wo Winklers Vermächtnis begann.
Emma Ferchl - Elise Tschirch - Alexander Tschirch - Anna Winkler


Ludwig Winkler - Fritz Ferchl - Walther Zimmermann
1927 Mittenwald | Familienarchiv Winkler
Ludwig Winkler
1873 - 1935


Das Familienwappen der
Familie Winkler
Das Vermächtnis der Familie Winkler
Bewahrung eines jahrhundertealten Kulturerbes
Das Winkler’sche Apothekenmuseum, eingebettet in einem historischen Gebäude in der Innsbrucker Altstadt, gilt als das umfassendste und am besten erhaltene Pharmaziemuseum Österreichs. Seine Bedeutung geht weit über eine bloße Touristenattraktion hinaus; es steht für eine bemerkenswerte Kontinuität in der Bewahrung eines unschätzbar wertvollen kulturellen und wissenschaftlichen Erbes.
Die Sammlung des Museums gewährt tiefe Einblicke in die Entwicklung der Pharmazie und zeigt die enge Beziehung zwischen Naturwissenschaften, traditionellen Heilpraktiken und alchemistischen Überzeugungen, die einst mit den Heilkünsten verwoben waren. Das Herzstück des Museums ist sein außergewöhnlicher Erhaltungszustand, der von jahrhundertelanger, sorgfältiger Pflege zeugt.
Bewahrung der Sammlung als Familienaufgabe
Der kontinuierliche Betrieb und die akribische Pflege dieser einzigartigen Institution sind ein Beleg für das unerschütterliche Engagement der Familie Winkler. 1326 gegründet, ging die Apotheke im Jahr 1578 in den Besitz der Familie Winkler über – eine bemerkenswerte Linie, die ihre historische Integrität über vier Jahrhunderte hinweg bewahrt hat.
Nach dem engagierten Wirken von Ludwig Winkler, der die umfangreiche Museumssammlung akribisch dokumentierte und pflegte, ging die Verantwortung für die Bewahrung an seinen Enkel, Andreas Winkler, über. Andreas Winkler festigte den Status des Museums weiter und stellte sicher, dass es seine Relevanz als Zentrum der Pharmaziegeschichte behielt. Heute ist diese wichtige Verantwortung auf Christoph Schwarz, den Neffen von Andreas Winkler, übergegangen. Unter Schwarz’s Führung bewahrt das Museum nicht nur seine riesige Sammlung – von antiken Apothekermöbeln und medizinischen Instrumenten bis hin zu einer einzigartigen naturkundlichen Sammlung –, sondern versucht auch aktiv, diese reiche Vergangenheit mit dem heutigen Verständnis zu verbinden. Dazu gehört die faszinierende Wiederbelebung einer Schokoladenrezeptur von 1760, die heute unter der Marke „Officine Winkler“ vermarktet wird und eine greifbare Verbindung zwischen historischen Praktiken und dem modernen Genuss herstellt.
Das Winkler’sche Apothekenmuseum ist daher mehr als eine Sammlung von Artefakten; es ist ein lebendiges Vermächtnis der andauernden Hingabe einer Familie, die sich der Bewahrung und Vermittlung der tiefgreifenden Geschichte des pharmazeutischen Wissens für ein internationales Publikum verschrieben hat.






Die Familie Winkler: Vergangenheit und Zukunft






Die Geschichte der Familie Winkler ist untrennbar mit der Geschichte unserer Gesellschaft verbunden. 1926 gehörte Ludwig Winkler in Hall in Tirol, vor den Toren Innsbrucks, zu den Gründervätern der Internationalen Gesellschaft für die Geschichte der Pharmazie. Ein Jahrhundert später hat dieses Vermächtnis uns dazu inspiriert, für den 100-Jahr-Kongress 2026 nach Tirol zurückzukehren, der nun in Innsbruck stattfinden wird.
Es war Ludwig Winklers Enkel, Andreas Winkler, der diese Tradition in unsere heutige Zeit trug. Mit großer Begeisterung und Weitsicht setzte er sich für die Idee ein, das hundertjährige Jubiläum in Innsbruck zu feiern, und widmete sich mit ganzem Herzen ihrer Umsetzung. Sein plötzlicher und unerwarteter Tod Anfang 2025 hat uns alle zutiefst betroffen gemacht, und wir ehren ihn mit Dankbarkeit für sein unermüdliches Engagement für die Gesellschaft und ihre Mission.
Doch sein Vermächtnis lebt weiter. Schon vor seinem Ableben hatte Andreas Winkler einen Großteil seines Lebenswerks, darunter die Schätze des Winkler’schen Apothekenmuseums, seinem Neffen Dr. Christoph Schwarz anvertraut. Heute führt Dr. Schwarz dieses Erbe mit Hingabe fort, betreut die Winkler'sche Sammlung und sorgt dafür, dass der Beitrag der Familie auch für zukünftige Generationen lebendig bleibt.
Wir sind dankbar, dass Dr. Schwarz uns sowohl als Mitglied der Kongresskomitees als auch als Teilnehmender bei der Jubiläumsfeier begleiten wird. Indem wir die Familie Winkler ehren, feiern wir nicht nur die Wurzeln unserer Gesellschaft, sondern auch ihre Zukunft – eine Zukunft, die auf Erinnerung, Kontinuität und der anhaltenden Leidenschaft für die Geschichte der Pharmazie aufgebaut ist.


ISHP Congress 2026
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